Markertraining, was ist das und was bringt es im Hundetraining
Markertraining oder Clickertraining. Hast du auch schon davon gehört? Ich möchte dir in diesem Blogartikel erklären, was das ist und wieso es eine wahnsinnig gute Hilfe im Hundetraining ist.
Das Clicker-Training kommt ursprünglich aus der Zootierhaltung. Einem Elefanten oder einem Löwen kann man ja nicht einfach irgendwie irgendetwas beibringen. Wie kann man einem Elefanten beibringen, dass er das rechte Vorderbein hebt? Es anheben? Wohl nicht, das wäre viel zu schwer. Oder stellt dir vor: Wie soll man einem Löwen beibringen, dass er sich ruhig auf den Rücken legt? Ihn einfach mal so drehen? Nö, dass geht nicht..
Deswegen wurde das Clicker-Training ins Leben gerufen. Jeder Click wurde oder wird mit einer Leckerei oder sonst einem Highlight für das Tier belohnt. Das Tier verknüpft dann das Clickergeräusch mit der Belohnung und mit der wunderbaren Emotion, das die Belohnung (z.B. Leckerli) mitbringt.
Im Hundetraining funktioniert der Aufbau genau gleich wie bei allen anderen Tieren. Click und das Leckerli oder die Belohnung folgt innert 3 Sekunden. Egal ob dein Hund sitzt, steht, liegt. Einfach nur Click und Leckerli oder eine, für deinen Hund andere tolle Belohnung folgt. Nach einigen Wiederholungen hat dein Hund das auch schon kapiert. Anstatt ein Clicker, kannst du auch ein Markerwort benutzen. Es sollte kurz sein und nicht anderen Signale ähneln. Das kann Bip sein, Top (Achtung beim Signal Stopp), Klick, Supi, usw.., Zungenschnalz, oder (zwar kein Wort) eine Pfeife. Der Nachteil des Markerwortes ist aber, dass deine Emotionen mitgetragen werden. Dein Hund nimmt über deine Stimmlage kleinste Änderungen und Stimmungslagen wahr. Deswegen ist ein neutrale Marker wie ein Clicker oder eine Pfeiffe besser.
Nun kommt die Anwendung des Clickers oder des Markerwortes: Du beginnst am besten mit einfachen Dingen wie: Sag deinem Hund „Sitz“ und sobald er sitzt kommt das Click oder das Markerwort und sofort das Leckerli, der Ball, das mit Toben mit deinem Hund.
Also zum Beispiel: „Sitz“ – „Klick“- Leckerli..
Nun versuche mal jeden Blick der dir dein Hund schenkt zu markieren und zu belohnen. Was passiert, wenn du das machst? Dein Hund wird dich immer öfter von sich aus anschauen und zwar gerne, weil der damit positive Emotionen verknüpft.
Du kannst nun jedes erwünschte Verhalten, dass dein Hund zeigt mit dem Clicker oder dem Markerwort verstärken. Ich denke, du wirst ganz erstaunt sein, was dein Hund alles gut macht.
Wir Menschen neigen nämlich dazu (leider) nur Dinge zu sehen, die nicht gut laufen. Dann heisst es dann: „Stopp, hör auf, lass dass, nein“… Wenn wir uns aber auf alles konzentrieren, was unser Hund gut macht, dann wird er immer mehr gutes und erwünschtes Verhalten zeigen.
Verhalten einfangen mit dem Markertraining
Du kannst deinen Hund als Übung auch mal beobachten, ohne dass du grossartig etwas sagst. Dreht sich dein Hund und du markierst und belohnst das, dann schau mal was passiert. Dreht er sich wieder? Ja, das wird er. Sobald er begriffen hat, dass jedes Mal, wenn er sich dreht eine Markierung und eine Belohnung folgt, wird er das auch immer öfter machen. Wenn du dazu ein Signalwort einfügst wie „Dreh dich“, dann hast du so zu sagen schon einen kleinen Trick eingeübt.
Oder wenn dein Hund seinen Blick von sich aus von einem Reiz zu dir hin abwendet und du das markierst, belohnst – was passiert? Er wird dich immer mehr anschauen, wenn ein Reiz auftaucht.
Es ist wirklich spannend, was man mit der Hilfe des Marker-Trainings alles erreichen kann. Von Tricks einüben, über normales Alltagstraining, bis hin zum Verhaltenstraining wo Angst und Aggression eine grosse Rolle spielt.
Das ist doch Manipulation und ich will meinem Hund keine Leckerli geben
Nein, wir manipulieren den Hund nicht. Wir zeigen ihm aber, was er alles gut macht und verändern seine Emotionen positiv. Du musst wissen, dass Hunde nur Verhalten zeigen, dass sich für sie lohnt. Eigentlich würden unsere Hunde faul herum liegen und zwischendurch mal auf Futtersuche gehen. Da unser Alltag aber anders gestaltet ist, als der Alltag von Strassenhunden, ist auch der Umgang mit unseren Hunden anders. Futtersuche ist und war für Hunde schon immer Überlebenswichtig und deshalb auch sehr lohnend. Das machen wir uns im Training zu nutze: Es lohnt sich für deinen Hund dafür dieses und jenes (Achtung Sinnvolles) zu machen. Die Belohnung kann wie ich oben schon erwähnt habe auch etwas ganz anderes sein als ein Leckerli. Die Belohnung muss an deinem Hund angepasst sein. Er sagt, was er gerne mag und was nicht. Für den einen Hund ist es super, wenn er kurz in den Bach gehen kann und für den anderen Hund ist ein Leckerli toll.
Die Belohnung sollte auch variabel gestaltet sein: Schreib mal 20 Dinge auf, über die sich dein Hund freut. Gar nicht so einfach gell? Aber es lohnt sich. Der Grund: Je hochwertiger der Umweltreiz ist, der auf deinen Hund einwirkt, umso hochwertiger muss deine Belohnung sein. Was denkst du: Dein Hund sieht ein Reh und startet durch. Bleibt er für ein gewöhnliches Trockenfutterstücklein stehen oder kommt zurück? Wenn ja, hast du Glück oder dein Hund findet Rehe nicht der absolute Hit. Somit musst du eine Kanllerbelohnung dabei haben, die deinen Hund zu dir hin umlenkt. Und deswegen ist es eben eine ganz tolle Sache, wenn man eine Hitliste der Belohnungen des eigenen Hundes hat.
Ich hoffe, ich konnte dir das Marker-Training näher bringen. Es macht nämlich viel Freude, denn auch wir Hundehalter richten den Blick auf alles Positive was unsere Hunde so machen…